Und wovor haben Sie Angst?

Angst ist ein Warnsignal, das vor Gefahren schützen will. Sie lässt das Herz schneller schlagen, treibt den Schweiß auf die Stirn und beschert uns einen Kloß im Hals. Der uralte Instinkt, Angst zu vermeiden oder uns zu verteidigen, wird geweckt. In jedem Fall aber konfrontiert uns die Angst. Wie kann das Tierkreiszeichen Jungfrau helfen, Ängste anzuschauen, zu verstehen und zu bearbeiten?

Das Tierkreiszeichen Jungfrau

Das Tierkreiszeichen Jungfrau gehört zum Element Erde. Mit der Erde verbinden wir festen Boden unter unseren Füßen und Bodenständigkeit. Sie gibt uns nicht nur Halt und Sicherheit, sondern nährt uns auch. Im Dunkel der Erde ruht der Same, aus dem eine Pflanze heranwächst, deren Früchte wir im Jungfrau-Monat ernten.

Die Spreu vom Weizen trennen

Im Horoskop ist das Tierkreiszeichen Jungfrau im zweiten, dem seelischen Quadranten angesiedelt. Aus diesem Grund verkörpert es den seelischen Halt. Die Jungfrau-Energie sorgt dafür, dass Gefühle, Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet werden. Sie stellt die innere Ordnung her, indem sie die Spreu vom Weizen trennt. Alles, was unnützt ist und unser Innenleben zu verschmutzen droht, wird bereinigt.

Die kontrollierende Ratio

Die Aufgabe der Jungfrau ist es, zu verwerten und zu nutzen. Sie ist auf Vorhandenes angewiesen und verwaltet es. Sie kann nicht wie der Löwe, ihr Vorgänger im Tierkreis, kreativ werden und Neues schaffen. Die Jungfrau bewegt sich innerhalb eines festgesetzten Rahmens. Ihre größte Angst ist es, im unüberschaubaren Chaos zu versinken.

Um dem entgegenzuwirken, liebt ein jungfraubetonter Mensch die tägliche Routine, plant gerne im Voraus und unterzieht alles einer kritischen Überprüfung. Jedes noch so kleine Detail findet Beachtung. Mit seiner Ratio will er alles regulieren und kontrollieren.

Das Leben sucht sich einen Weg

Doch das Leben und Lebendige unterwirft sich keiner Kontrolle. Und das Seelenleben erst recht nicht. Emotionen bewegen uns innerlich, rühren uns an, rufen Stimmungen hervor. Sie breiten sich in uns aus und manchmal überschwemmen sie uns bis wir in Tränen zerfließen. Diese Bedrohung der inneren Ordnung wird abgewehrt, indem Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse verdrängt oder projiziert werden.

In der Projektion (im nächsten Schritt imTierkreiszeichen Waage) übertragen wir die unbewussten Wünsche und Ängste auf andere Objekte, Situationen oder Menschen. Indem Inneres nach Außen verlagert wird, verschafft sich die Seele vorübergehend Erleichterung. Der Mensch bekämpft im Außen das, womit er sich innerlich nicht auseinanderzusetzen vermag.

Alles Verdrängte taucht irgendwann wieder aus dem Ozean des Unbewussten auf. Es will sich bemerkbar machen, damit es bearbeitet werden kann. Die Arbeit, die das Jungfrau-Prinzip nicht zu leisten bereit oder imstande war, muss nachgeholt werden. Die genaue Beobachtungsgabe und Analysefähigkeit, die die Qualität des Jungrfau-Prinzips ausmachen, wollen genutzt werden.

Angst engt ein

Angst gibt es überall auf der Welt und zu allen Zeiten. Sie unterscheidet sich durch die Objekte, auf die sie sich richtet. Früher hatten die Menschen Angst vor Sonnen- und Mondfinsternissen, vor Blitz und Donner. Heutzutage sind es Umweltverschmutzung, Krieg und atomare Waffen, die Ängste auslösen. 

Der Weg zurück ins Bewusstsein führt über die Konfrontation mit den Ängsten oder Angstträumen. Jungfrau-Ängste sind gerichtete Ängste, sogenannte Phobien. Sie beziehen sich auf ein Objekt z.B. Spinnen, eine Situation z.B. große Plätze oder auf Menschen z.B. Ausländer. Das Wort Angst stammt vom gleichen Wortstamm wie Enge. Angst schränkt uns in unseren Möglichkeiten ein oder lähmt uns. Sie fordert uns dazu auf, uns aktiv mit ihr auseinanderzusetzen.

Die Türen aufschließen

Das, was uns in Angst versetzt, ist gleichzeitig der Schlüssel. Es ist hilfreich, den tatsächlichen oder geträumten Anlass der Angst symbolisch zu verstehen. Die nachfolgenden Ängste können - allgemein betrachtet - folgende Bedeutungen haben:

Die Angst vor

  • Hunden = Angst vor der eigenen Aggressivität und Bissigkeit, vor Anhänglichkeit oder Abhängigkeit
  • Spinnen = Angst vor dem Schicksal, Tod oder den eigenen Schattenseiten
  • Bakterien = Angst vor körperlicher und seelischer Verunreinigung, Schwäche und Schuld
  • Schlangen = Angst vor Veränderung und Wandlung (Häutung) und vor unbewussten Gefühlsregungen
  • Wasser = Angst vor Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen oder Stimmungen, Angst unterzugehen
  • Höhe = Angst vor Sicherheits- und Kontrollverlust, Angst vor dem Lolassen und Fallen/Abstürzen

Jede Angst, mit der wir uns bewusst auseinandersetzen und die wir zu meistern lernen, lässt uns wachsen und reifen.

Mögen die folgenden Fragen ein erster Anstoß dazu sein:

  • Wovor habe ich Angst?
  • In welchen Situationen habe ich Angst zu versagen?
  • Wann schränkt mich meine Angst in meinen Möglichkeiten ein?
  • Womit möchte ich mich lieber nicht auseinandersetzen? Was vermeide ich?
  • In welchen Situationen habe ich Angst, die Kontrolle zu verlieren?
  • Was verbirgt sich wirklich hinter meiner Angst?
  • Was brauche ich, um meine Ängste anschauen und bearbeiten zu können?
  • Von welchen Ängsten möchte ich mich verabschieden?
  • Was brauche ich, um loszulassen?
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